Orion
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Fire and Ice, between and twice, the good and the evil, so different and equal.
 
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 Kapitel 1

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AutorNachricht
Ole Tobit
Der Krieger
Ole Tobit

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Kapitel 1 - Seite 4 Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptyMi Feb 15, 2012 8:58 am

Tobit schaute hoch als er angesprochen wurde. Kurz schaute er in das Gesicht der jungen Frau. Ihr Haar war rot wie das Feuer, das vor ihnen flackerte. Lang hing es über ihre Schulter, durch eine Handbewegung hatte sie es sich aus dem Gesicht gestrichen. ihre Figur war schmal, das Kampfmieder wirkte elegant aber kriegerisch an ihr und betonte ihre Formen. Doch Tobit hatte momentan keinen Sinn für solche Schönheit. Er kannte ihren Namen. Chido hieß sie. Die einzige weibliche Gronox in der Schwadron. Sie war mittlerweile einige Jahre in der Truppe und trotzdem war sie noch immer eine Koriosität. Aber diese Frau war stark und zäh. Noch dazu eine hervorragende Kämpferin.

Tobit schaute ihr humorlos ins Gesicht.

"Hat sich das also auch schon rumgesprochen, ja?"

Dieser Satz war etwas zu grob geraten. Aber Tobits Gedanken lagen immer noch bei Jaspis. Er drehte sich um, warf einen Blick auf die Männer und fuhr sich dann kurz mit der Hand übers Gesicht. Sie mussten aufbrechen. Und zwar schnell.

Marknen kam gerade von rechts, stellte sich kurz zu Tobit um Bericht zu erstatten.

"Es ist spät, Herr. Der Abend ist bald da. Ich schlage vor, hier Nachtrast zu machen."

Tobits Antwort kam rasch und hart.

"Nein. Wir reiten weiter. Und wenn wir die Nacht durchmarschieren müssen."

Tobit stand auf, wollte schon fort als Marknen noch anmerkte:

"Herr, denkt Ihr, das ist so klug? Die Männer sind müde. Wir können sie nicht zu Tode treiben, weil Ihr Euch um einen Freund sorgt."

Sofort bemerkte Marknen an Tobits Innehalten und seinem stechenden Blick, dass er zu weit gegangen war und setzte in einem etwas vertraulicherem Ton hinzu:

"Wir könnten einen Boten nach Jaspis Faraun ausschicken... Etwas anderes würde vanesia sofort bemerken. Er hat überall seine Spitzel."

Tobit starrte Marknen noch einen Augenblick lang an, dann senkte er den Blick. doch umso entschlossener schaute er wieder auf.

"Nein. Wir reiten weiter. Wir sind seine spitzel, Marknen. Also verkündet gefälligst den Aufbruch!"

Damit nickte Marknen. Er würde nichts weiter ausrichten können ohne seinen Kopf zu verlieren.
Tobit dagegen verschränkte die Arme vor der Brust und starrte noch einen Augenblick ins Feuer. Sein blick schwer vor Sorge. Erst jetzt wurde ihm klar, wie wenig er er selbst war.
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Dastan
Heartbreaker
Dastan

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptyFr Feb 17, 2012 7:02 am

Sein Blick folgte Soraya, als diese herein kam. Das Lächeln in ihrem Gesicht war unübersehbar. Dastan hoffte, dass das genug Beweis für seine Freunde war. Er konnte den Blick nicht von ihr nehmen. Erst als sie in der Box eines der Pferde verschwand bemerkte er eine Bewegung aus dem Augenwinkel. Falk trat auf den Stallgang und ging - zu Dastans Schrecken - direkt auf soraya zu. Seine Worte waren unüberhörbar. was nahm sich Falk heraus, sie das zu fragen? Hatte er nicht bereits genug gehört und gesehen? Dastan wusste wie sie reagieren würde, schon bevor sie ihr Pferd am Knotenhalfter packte und wortlos hinaus führte. Dastan schäumte vor Wut. Am liebsten wäre aus der Box gesprungen und hätte Falk hier und jetzt den Garaus gemacht. Damit wurde ihm jede Möglichkeit auf ein zweites Mal mit Soraya verbaut!

Aber war er nicht selbst schuld, schon allein dadurch, dass er seinen freunden von dem Zwischenfall erzählt hatte? Aber er war es bereits so gewöhnt seine Triumphe zu erzählen, nur so konnte er den vollen Erfolg auskosten. Doch Dastan beschlich das Gefühl, dass da dies mal etwas anders gewesen war. War Soraya wirklich solch eine Trophäe wie all die anderen zuvor? Als Dastan sie in seinem Zimmer überwältigt hatte, war dies aus seiner Verzweiflung heraus geschehen. er hatte schon länger ein Auge geworfen, aber in diesem Augenblick war er so von Gefühlen hin und her geworfen gewesen... Konnte es da nicht vielleicht sein, dass er aus Versehen zum ersten Mal Gefühle mit eingebracht hatte?
Entschieden schüttelte Dastan den Kopf, schaute wieder auf, doch sofort begann ihn das Gewissen zu beißen als er sorayas Blick auffing. Doch erwiderte ihn nur emotionslos. Aber in Wirklichkeit war er vollkommen durcheinander.

Als die Glacies artifex den stall verlassen hatte, fiel Dastans stechender Blick zu Falk. Hätte dieser Blick töten können, so hätte Falk einen Augenblick später nur noch als ein Aschehäufchen Dastans Gesellschaft genossen. Dastan trat aus der Box, warf seine Forke auf den Boden, sodass sie laut schepperte, und sah wütend zu Falk.

"Was fällt dir ein!? Hast du den Verstand verloren?!"
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Eleviera
Die Starke
Eleviera

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySa Feb 18, 2012 10:58 pm

Eleviera machte sich gerade über ihr Essen her, als Tibi sich vorstellte. Sie nickte nur und ging nicht weiter darauf ein. Denn was sollte sie schon sagen. Aber sie bemerkte, das er wieder rot wurde. Na ja, über manche Menschen konnte man sich wohl nur wundern. Sie konnte einfach nicht verstehen, wie man dermaßen schüchtern sein konnte, wobei sie aber auch so etwas wie Schüchternheit fast nicht kennt.

Sie schlang ihr essen herunter, denn eigentlich wollte sie nicht einfach hier rumsitzen. Aber als sie seine Frage hörte, schaute sie ihn an.

„Aber klar. Ich hoff nur, das die Ausbildung ein bisschen besser ist, als das Essen hier.“

meinte sie und lächelte. Dann aß sie schnell den Rest ihres Essens auf und brachte den leeren Teller zurück. Da sie nicht wusste wohin, und Soraya auch nicht sah, setzte sie sich einfach mal zurück an Tibis Tisch.

„Du bist auch gerade erst angekommen, oder?“

fragte sie der Höflichkeit halber, und auch um die Stille zwischen ihnen zu überbrücken.
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Noelle

Noelle

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySo Feb 19, 2012 3:19 am

Noelle achtete nicht auf seine groben Worte. Ok, Noelle war inzwischen nicht mehr die sensibelste Person, aber wenn es stimmte, das Faraun ihm so nahe gestanden hatte, konnte sie es verstehen, dass er auf dieses Thema nicht sonderlich gut zu sprechen war.

Das Gespräch zwischen Marknen und Severin verfolgte sie nur mit halbem Ohr, pickte sich nur die wichtigsten Informationen raus: Dass sie jetzt weiterziehen würden. Noelle runzelte die Stirn. Würde es nach ihr gehen, könnte die Pause ruhig etwas länger gehen, aber sie hatte eben nichts zu sagen. Kurz schaute sie zu Severin und ihr Blick blieb für eine gefühlte Ewigkeit an seinem Gesicht hängen, auch wenn es nur ein paar Sekunden waren. Das Feuer spiegelte sich in seinen Augen wieder und das flackernde Licht warf unregelmäßige Schatten auf sein Gesicht, um seine Augen, auf seine Wangen. Die Sorgenfalten erschienen noch tiefer. Sie musterte seinen athletischen, gestählten Körper, den Körper eines Kriegers.

Schnell stand Noelle auf, bevor sie sich vergaß und machte sich auf den Weg zurück zu ihrem Pferd. Inzwischen hatte Marknen den Aufbruch verkündet und überall machten sich die Männer missgelaunt für den Weitermarsch fertig. Überall wurden euer gelöscht und alles für den Aufbruch zusammengepackt. Doch Noelle ging wie durch einen Nebel, dann schüttelte sie den Kop. Der Mann war eindeutig nicht gut für sie. Zügig machte sie sich für den Aufbruch fertig und stieg wieder auf ihr Pferd. Inzwischen waren auch die anderen so gut wie fertig, sie würden wohl nicht mehr lange hier bleiben.
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Ramon
Der Weise
Ramon

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptyFr Feb 24, 2012 2:51 am

Ramon hörte den Schmerz in Jaspis´ Stimme. Er war fast zum Greifen. Der "Freund" weckte Interesse in Ramon. Aber Jaspis weitere Worte zeigten ihm, wie wenig das Halbblut darüber preisgeben würde. Ramon nickte verständnisvoll.

"In Ordnung. Ich werde dich nicht mit unangenehmen Fragen quälen. Aber ich mache mir etwas Sorgen um die Reaktion der Echos. Du hast dich doch sicher nicht mit ihnen abgesrochen? Du besitzt wichtige Informationen, die für die Echos kriegsentscheidend sind. Egal wie viel du weißt. Sie werden das nicht lange mit ansehen. Du bist ein großes Risiko eingegangen."

Doch Ramon wurde in seiner glorreichen Rede unterbrochen. er musste doch Jaspis irgendwie klarmachen, in welcher Gefahr er sich befand... Francisco de Veni stand wie aus dem Nichts am Tisch und warf einen aufmerksamen blick auf Ramon. Deser schaute hoch.

"Was kann ich für dich tun?"

"Fürst, ein Brief ist für Euch gekommen. Er stammt aus Aldonar."

Ramon nickte und nahm das Pergament entgegen. Das Siegel der Liburniae prangte wächsern pber dem gefalteten Papier. Der fürst nickte de Veni zu.

"Du kannst gehen."

Dann besah er sich den Brief. Mit einem geübten griff brach der das Siegel auf und entfaltete das Papier. Blaue tintenletter zogen sich in geschwungener Handschrift darüber. Der Brief war direkt an ihn adressiert. von Manole Dekressi, dem Oberbefehlshaber der Aldonaer Truppen.

Sehr geehrter Fürst von Patara,

hieß es darin...

Infolge einer Unterstützung ihres Kriegspunktes, schicke ich Euch, auf Befehl des Fürsten von Aldonar, einige meiner Leute nach Patara...

es folgten einige Namen. Darunter auch Thara Cheri. Ramon hatte von ihr gehört. Diese frau schlug sich tapfer in der Männerwelt der Liburniae. Ramon nickte. Dann schaute er zu Jaspis.

"Wir bekommen mehr Truppen. Laut diesem Brief sollen sie noch heute ankommen."

Er räusperte sich, sah auf seinen Teller hinunter und stand auf. Den Brief schob er in eine seiner Gewandfalten. Eine Brusttasche, die er für persönliche Dinge bevorzugte. Er warf einen Blick in Richtung des Tisches, an dem sein schüler saß. nun saß dort mit ihm auch die schülerin sorayas. Hervorragend. Hoffentlich beeilten sich die zwei, sodass sie die Führung beginnen konnten. ramon wollte das schnell hinter sich bringen. Er wollte noch etwas Zeit mit Jaspis verbringen. Ihn über alltägliche Dinge auf der Burg aufklären, ihn nach den stellungen der Echos befragen. Natürlich nur sehr vorsichtig. Das Risiko, das Halbblut zu verletzen und so seine kooperation zu verlieren war zu groß. Und natürlich fühlte sich ramon auch für den jungen Mann verantwortlich.

"Jaspis."

meinte er auf Nanisch..

"Lass uns zu den beiden Schülern gehen! ich möchte sehen, wie weit sie sind, um die Burgführung zu beginnen."

Damit bahnte er sich einen Weg zwischen den Tischen hindurch, den Fabulo dicht auf den Fersen. Ramon nickte dem ein oder anderen zu. Der berüchtigte Tisch von Nobilità und St.John war mittlerweile leer. Die beiden schüler hingegen saßen ganz still beim Essen. Ramon blieb vor ihrem tisch stehen und räusperte sich.

"So, ihr zwei... Wie weit seid ihr denn? Ich würde euch nun gerne die Burg zeigen."

Er sah zu dem Mädchen. Eleviera hieß sie.

"Eleviera, du musst dich leider meiner Führung anschließen müssen. Soraya ist zu unserem Leidwesen verhindert."

Er schmunzelte etwas als er das Wort "leider" aussprach. er hoffte, die Tatsache, dass sich die Eisschülerin ihm anschließen musste, war nicht allzu schlimm. Und wenn doch, würde sie sich damit abfinden müssen... Oder sich in der Burg zwangsläufig verirren...
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Jaspis
Das Halbblut
Jaspis

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptyFr Feb 24, 2012 3:03 am

Jaspis nickte nur. Der Fürst schien sich wirklich um ihn zu sorgen und er gab sich retlich Mühe, was Jaspis ihm auch hoch anrechnete. Aber was wusste der Fürst schon von Tobit? Was wusste er schon von den Echos? Doch als Ramon das Risiko erwähnte trat ein kurzes sanftes Lächeln auf Jaspis´ Gesicht. Ja, um dieses Risiko hatte er sich auch bereits viele Gedanken gemacht. Seit Monaten hatte Jaspis überlegt, ob er das alles auf sich nehmen wollte, ob er so leben konnte. Aber jetzt erst kam ihm der Gedanke, dass er die ganze Burg in Gefahr brachte. Wenn Igor Vanesia seine Leute ausschickte, waren sie spätestens morgen hier. Und der Graf würde toben. Das wusste Jaspis aus Erfahrung. Er zog seine Stirn in Falten, schaute jedoch auf als Ramon einen Brief erhielt. Der Bote warf Jaspis nur kurz einen verschüchterten Blick zu, dann ging er. Nein, Jaspis würde jetzt nicht den Märtyrer spielen und sich der dunklen Seite ausliefern, nur um Greifenstein zu schützen... Dafür hatte er zulange gekämpft.

Jaspis schaute hoch, lauschte Ramons Worten und nickte wieder. Als der Fürst aufstand folgte er ihm. Er folgte ihm sowieso ohne etwas zu sagen. Was interessierten ihn die Schüler oder die Liburniae...? Seine gedanken waren bei Tobit. Doch er strafte sich im geiste. Das hier war jetzt sein Alltag. das durfte er nicht vergessen. Beziehungsweise es sollte sein alltag werden. Tobit war unwichtig. Das musste er sich immer wieder ins Gedächtnis rufen. Wichtig war das hier und jetzt.

Jaspis nickte den Schülern nur zu. Sein Blick war fest und gefühlslos. Nur Ramon wusste, wie aufgewühlt Jaspis war.
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Eleviera
Die Starke
Eleviera

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptyFr Feb 24, 2012 9:44 am

Elevier hatte vor lauter Langeweile schon angefangen die Linien der Maserung nachzufahren, welche die Holztischplatte aufwies. Da sah sie aus dem Augenwinkel, wie sich zwei Gestalten näherten. Das Mädchen hob den Kopf. Der Fürst und der Mann, der auch vorhin schon bei ihm gewesen war.

Wieder musterte sie die Beiden abschätzend. Schließlich musste man ja wissen, mit wem man da durch die Burg dackelte. Denn sie würde ganz sicher nicht sagen, das sie mit dem Fürsten nicht mitwollte - so dumm war sie auch wieder nicht.
Ok, der Fürst sa haus wie immer: Eleviera fand immer das er eine angenehme Ruhe und Erfahrung ausstrahlte. Ihr Blick wandte sich zu seinem Begleiter, dessen Namen sie nicht kannte. Für einen kurzen, winzig kleinen Moment blieb ihr Blick an seinen Augen hängen, bevor sie schnell den Blick abwandte. Sie unterdrückte ein Schaudern und lies sich ihr Unwohlsein, so gut es ging, nicht anmerken.

Dann lehnte sie sich zurück und blickte den Fürst ohne jede Schüchternheit an. Eigentlich fast schon respektlos.

"Also ich bin fertig, von mit aus kanns losgehen."

Eleviera stand auf, dann blckite sie fragend Tibi an. Einen weiteren Blick zu dem Typen mit den zweifarbigen Augen vermied sie.
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Tibi
Der Schüchterne
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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySo Feb 26, 2012 12:07 am

Tibi hörte die Worte von Eleviera schaute jedoch nicht auf. Er hatte angst gleich wieder rot anzulaufen. Die Situation hier, war ihm sowieso total unangenehm.
Er merkte wie Eleviera neben ihm aufstand. Er jedoch blieb sitzen, obwohl er eigentlich auch seine Sachen weg bringen wollte. Er wusste auch nicht warum er nicht einfach auch aufstand.
Als sie sich wieder setzte und ihn etwas fragte, schaute er auf und nickte. Sagen konnte er im Moment nichts, aber wenigstens wurde er nicht rot.

Er beschloss nun ebenfalls seinen Sachen wegzubringen. Dannach setzte er sich wieder hin.
Auf einmla stand Ramon am Tisch. Bei ihm war Jaspis. Tibi fühlte sich sofort wieder unwohl, denn Jaspis machte ihm Angst, obwohl er nichts sagte. Als er den fragenden Blick von Eleviera sah stand er schließlich auch auf. Und schaute kurz zu Ramon. Dabei huschte sein Blick auch kurz zu Jaspis, er wandte sich aber sofort wieder ab.

Er wusste nicht was es war, aber irgendetwas war an Jaspis unheimlich. Tibi wusste, dass es nicht nur an den zweifarbigen Augen des anderen lag. Es lag auch an seiner Art.
Tibi wollte die Führung so schnell wie möglich hinter sich bringen.
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Ramon
Der Weise
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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptyDi Apr 03, 2012 10:22 pm

Ramon übersah den Übermut der jungen Schülerin kurzerhand, nickte beiden Schülern zu und begab sich dann fort vom Tisch, in der stummen Aufforderung, ihm zu Folgen. Er spürte Jaspis dicht hinter sich. Auch er war still. Und das war gut so. Der Fürst brachte die kleine Gruppe in die Eingangshalle. Er ersparte sich den Kommentar. Sie war wohl ganz und gar als solche zu erkennen. So führte er Jaspis, Tibi Montaien und Eleviera in den langen Gang, der hinter der Eingangshalle lag. Kurz blieb er stehen, wies nacheinander in beide Richtungen und deutete zu den Türen.

"Dort führt der Gang zur Küche und in den Keller. Hier vorne" Er wies zur ihm gegenüberliegenden Tür "liegen die Schülerschlafräume. Nachher wenn wir fertig sind kannst du dich hier einrichten, Tibi. Und dort liegt die hintere Waffenkammer. Und dahinter die Schlafräume des Personals sowie die Schlafräume der Liburniae."

Damit ging er weiter, folgte dem Gang nach rechts, vorbei am Treppenhaus, wo er eine Biegung machte. Als die kleine Gruppe den Zwischenhof passierte wies er nach links.

Dort liegen die Ställe, sowohl für Pferde, als auch für Flugtiere. Dahinter liegt noch in einem weiteren Hof der Reitplatz."

Er führte sie weiter, zeigte ihnen den großen Festsaal, überquerte mit ihnen den Innenhof, zeigte ihnen die vordere Waffenkammer und stellte ihnen schlussendlich den großen Kampfplatz mit der hölzernen Tribühne vor.

"Hier wird hauptsächlich das Training statt finden. Die Übungsgeräte findet ihr in der Waffenkammer. Manchmal veranstalten wir hier sogar Turniere. Das war es dann auch schon mit dem Erdgeschoss. Jetzt kommt das nächste Stockwerk an die Reihe."

Damit führte er sie zurück durch Eingangshalle und Gang, durchs Treppenhaus und hinauf in den Flur des ersten Stockes. Zuerst brachte er sie in den Karten- und Strategieraum, wo er den Schülern einbläute, bloß nichts durcheinander zu bringen und ihn nur mit Begleitung zu betreten. Jaspis dagegen erklärte er auf Taranisch schon genauer was hier so passierte, gewehrte ihm einen Blick in die historischen Schlachtpläne und versicherte ihm, bald ein paar Taranische Karten auszubreiten. Danach ging es weiter. Seine eigenen Gemächert bedeutete er nur mit einem Handzeiger auf die Tür und einem kurzen Kommentar. Die Fabulozimmer wurden ebenfalls nur kurz besichtigt. Im zweiten Stockwerk verweilte Ramon mit der Gruppe schon länger. Die riesige Bibliothek brauchte einiges an Erklärung und Ramon zeigte mit voller Begeisterung die wertvollsten stücke seiner Sammlung. Im Unterrichtsraum führte er die Gruppe kurz herum, entließ die Schuler dann mit dem Hinweis, sie sollen morgen pünktlich zu ihrem ersten Unterrichtstag hier auftauchen, und bat Jaspis noch zu bleiben.

"Was hälst du von einer Runde Taranisch, Jaspis?"
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Ole Tobit
Der Krieger
Ole Tobit

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptyDo Apr 12, 2012 11:56 pm

Tobit blickte noch einen Augenblick lang ind Feuer. Das Flammenspiel spiegelte sich in seinen besorgten Augen. Doch das Lichtspiel dauerte nicht lange an. Zischend ging das Feuer hernieder, erloschen durch einen Eimer voll Wasser. Seine Sorge würde ihm als Schwäche ausgelegt werden. Schlagartig kam Tobit dieser Gedanke in den Sinn. Er trieb seine Männer zwecklos weiter obwohl er so gut wie jeder andere wusste, dass sie die Burg nicht vor dem Morgen erreichen würden. Innerlich kämpfte er mit dem Gedanken daran, dass er sich nichts anmerken lassen dürfe, und andererseits sorgte er sich wieder so sehr um Jaspis. Er musste wissen wie es ihm ging. Wissen ob Cassia schon da war, oder ihm jetzt gerade den Kopf vom Körper trennte.

Tobit fuhr ein schauer über den Rücken. so durfte er nicht denken. das brachte ihn noch um. Er drehte sich energisch um, schritt zwischen den Bäumen hindurch zu seinem Pferd, das von einem der Knappen am Zügel gehalten wurde. es war unruhig und tänzelte unruhig hin und her. Tobit war der letzte, der aufstieg und trieb sein Tier daher sofort an die Spitze des Trosses, um ihn weiter durch die Wälder Pataras zu führen.
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Falk
Der Rebell
Falk

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySa Apr 14, 2012 11:12 pm

Erschrocken wich Falk zurück, als Soraya die Box aufstieß. Dann schaute er ihr hinterher, als sie wütend den Stall verließ. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Ok, es war natürlich klar, dass es nicht gerade gut für ihren Ruf war, wenn jeder wusste, dass sie mit Dastan geschlafen hatte. Aber trotzdem.

Er wollte gerade seine Arbeit wieder aufnehmen, als Dastan auf einmal seine Mistforke auf den Boden warf und ihn wütend anstarrte. Was hatte der denn jetzt schon wieder für ein Problem.

"Komm mal wieder runter. Seit wann tickst du denn bei so was so aus?"

Es lief doch immer so ab. Dastan erzählte von seinen neuesten Errungenschaften und Falk sprach diese Frauen dann total unbeteiligt an. Was war denn bitte schön dieses mal anders. Ok, Soraya gehört schon einer anderen Klasse an, als die anderen, aber trotzdem.

Er machte einen Schritt auf Dastan zu und meinte dann:

"Wenn du nicht willst, dass andere es erfahren, musst du es ja nicht immer rumerzählen!"

Langsam wurde Falk wieder wütend. Was war denn heute mit Dastan los? So kannte er seinen Freund gar nicht. Die anderen Liburniae standen die ganze Zeit nur da, und beobachtenden die beiden. Aber Falk interessierte sich nicht für die anderen. Er wollte einfach nur wissen, was mit Dastan gerade los war.
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Dastan
Heartbreaker
Dastan

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptyDo Apr 19, 2012 5:01 am

Er starrte Falk an.

"Bist du vielleicht schon mal auf die Idee gekommen was du damit zerstörst?! Ihr seid meine Freunde! Sollte ich es vor euch verheimlichen? Ich war nicht derjenige, der damit raus posaunt hat, ihr konntet es ja nicht glauben! Das habt ihr damit angerichtet!"

Er wies anklagend in Richtung des Hofs und feuerte seinen wütenden Blick zu den Liburniae. Er schaute einen nach dem anderen an. Dann ließ er sie dort stehen, die Mistforke mit einem Fußtritt davon scheppernd, und marschierte durch den Stallgang davon. Er trat hinaus ins Licht. Sein wütender Blick verfinsterte sich noch weiter als ihn die Sonne blendete.

Damit war alles hin. Und Falk verstand das alles noch nicht mal. Er hatte ja keine Ahnung!
Oder hatte er jemals geliebt? Auf einmal wurde ihm klar was er da gerade gedacht hatte. Geliebt. Aber in welcher Weise? Eher auf Sex bezogen? Oder war es tatsächlich die innere herzbezogene Liebe an die er da dachte? Er schüttelte den Kopf. seine eigenen Gedanken verwirrten ihn.

Er ging durch den Zwischenhof hinaus in den Innenhof, von wo aus er zur Kampfarena wechselte. Dort holte er sich eines der Übungsschwerter aus der Waffenkammer um sein eigenes zu schonen und begann wahllos auf die Übungsfiguren aus Stroh einzudreschen. Er ließ seine ganze Wut und Energie an ihnen aus. Und als die eine Puppe so k.o. war dass sie in kleinen Heufetzen umher lag, drosch er auf die nächste ein.
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Thara
Die Liebevolle
Thara

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptyMo Apr 23, 2012 7:15 am

Die Hufe des Wallachs verursachten einen dumpfen Ton auf dem zerfurchten Boden des weges, der nach Patara führte. Thara war nun schon seit gut drei Tagen unterwegs, bei ihr ein paar andere Liburniae. Eigentlich sollten auch noch zwei Fabulae anwesend sein, aber die waren, wie nicht anders zu erwarten, verschwunden. Kurz suchte Thara den Himmel ab, dann blickte sie seufzend wieder nach vorne. Ihr war immer erzählt worden, wie edel und weise und überhaupt, wie toll Fabulae waren. Und obwohl Thara schon länger in diesen Gefilden unterwegs war, waren diese beiden, Tamyr und Savi, waren die ersten, die sie wirklich persönlich kannte. und was sollte man sagen? Sie war wirklich nicht begeistert. Die Männer waren unzuverlässig, unfreundlich machten dazu auch nur Mist, sonst nichts. So wie Thara es hörte, waren die beiden nun nach Patara unterwegs, weil sie sonst keine andere Möglichkeit mehr hatten. Aber wen wunderte es?

Inzwischen kam Patara schon in Sicht und die kleine Grupe schlängelte sich durch die straßen der Stadt und dann zu der Burg hinauf. Die Aufregung auf dem Hof war groß, aber offensichtlich war ihre Ankunft angekündigt gewesen, denn kaum das die berittenen Liburniae von ihren Pferden abgestiegen waren, wurden die Tiere weggeführt.

Ein Mann, augenscheinlich ein Fabulae, ging auf Thara und die anderen zu, stellte sich vor, und zeigte ihnen dann die Burg. Zuerst die Arena, dann den Speisesaal, die Stallungen, die Schlafräume und die Waffenkammern. Der erste und zweite Stock wurde vernachlässigt. Nur ein kurzer Blick in die Bibliothek, das wars. Außerdem wurde noch empfohlen, das sie sich dem Fürsten selbst noch vorstellen sollten.

Thara suchte sich ihr Zimmer aus und verrachtete ihr spärliches Gepäck dort hinein. dann streifte sie noch ein wenig durch die Burg, aber eigentlich war sie zu müde, um noch irgendetwas zu machen.
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Sias

Sias

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptyMi Apr 25, 2012 8:06 am

Gemächlich schlenderte er über den Markt. Es war zwar ziemlich viel los, und die Menschen drängten sich nur so um die Stände der Marktleute, aber trotzdem ließ Sias sich Zeit. Eigentlich hätten Léonar und er heute in Patara ankommen sollen, aber die beiden hatten es nicht eilig dorthin. Es gab interessantere Dinge, die sie zuerst machen wollten, und dazu gehörte wahrscheinlich auch, ein Besuch auf einem Markt.

Immer wieder blieb Sias stehen und sah sich die Sachen an, die an den Ständen auslagen. Die Verkäufer sahen ihn immer mit Geldgierigem Blick an, aber Sias hatte nicht vor etwas zu kaufen. Es machte ihm einfach Spaß, die Verkäufer zu verunsichern und zu ärgern.

Am dem nächsten Stand blieb er wieder stehen. Er betrachtete eine der Vasen, die dort zum Verkauf standen. Der Händler kam um seinen Tisch herum, da er dachte, Sias interessiere sich für seine Ware. Der Mann blieb vor ihm stehen und beobachtete ihn, mit dem typischen lächeln, dass die ganzen Händler hatten, wenn sie einen potenziellen Kunden witterten.
So als verstände er etwas von der Waren vor ihm, nahm Sias die Vase in die Hand und drehte sie, mit angeblicher Ahnung von dem Gegenstand in seiner Hand.

"Interessant..."

murmelte er, als er die Vase von allen Seiten betrachtete. Der Händler wurde immer nervöser und man sah ihm an, dass er sich beherrschen musste nichts zu sagen. Sias jedoch ließ sich Zeit. Er kramte in seiner Tasche und holte eine Scherbe heraus. Er hielt sie so an die Vase, als wäre sie ein Lesestein, welchen nur wohlhabende Menschen besaßen. Jetzt merkte auch der Händler, dass Sias nur so tat, als interessiere er sich dafür und verschwand murrend wieder hinter seinem Tisch. Sias jedoch wandte sich an Léonar und fragte:

"Na, was hältst du von dieser Vase? Ich finde sie sieht ziemlich wertvoll aus."

Er hielt Léonar die Vase hin. Der Händler hatte wohl mitbekommen, dass Sias anscheinend doch Interesse haben musste, was aber nicht wirklich der Fall war. Deswegen stellte er sich wieder in seine Nähe. Sias Blick war ernst, und die Leute die ihn nicht kannten, hätten wohl wirklich gedacht, er hätte Ahnung von dem was er hier von sich gab. Aber in Wirklichkeit verstand er nichts von alledem und Geld würde er für so eine Vase bestimmt auch nicht ausgeben. Aber irgendwie musste man sich eben die Zeit vertreiben, und wenn es darin bestand, den Händler auf die Nerven zu gehen. Außerdem machte es ihm auch Spaß.
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Léonar

Léonar

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySa Apr 28, 2012 12:16 am

Léonar lief neben Sias her über den Markt und hielt nach etwas ausschau, das er gebrauchen konnte. Aber nicht um es zu kaufen, nein. Es war nur so, dass es keinen besseren Ort als den Markt gab, um Leute auf die Palme zu bringen. Jeder brauchte schließlich ein Hobby. Ob das nun sinnvoll war, oder nicht, das war schon wieder eine ganz andere Frage.

Belustigt, aber ohne das er sich etwas ansehen lies, beobachtete er Sias, wie er eine ziemlich alte und ziemlich hässliche Vase "begutachtete". Der Verkäufer neben ihm war dermaßen nervös - im standen fast schon die Schweißperlen auf der Stirn. Wenn man den noch länger zappeln lies, würde er bestimmt einen Kollaps bekomm. Hm, ein Versuch war es wert. Léonar nahm Sias die Vase aus der Hand, drehte sie hin und her und schaute sie, still schweigend von allen Seiten an.

"Ja, ja, das ist ein sehr schönes Stück."

Er sackte ein Stück nach unten, als er so tat, als müsste er die Vase wieder auffangen. Und ja, der Händler fiel darauf herein, wie Léonar bemerkte, denn er zuckte deutlich zusammen.

"Huch, da wäre sie mir ja fast entglitten."

grinste er den Händler an. Dieser lief puterrot, mit einer bemerkenswert dunklen Farbe, an. Léonar ignorierte dies geflissentlich, begutachtete sie nochmal, schüttelte dann aber den Kopf.

"Ne, Sias. Die ist zwar ganz nett anzusehen, aber nichts wert. Bestimmt nur Abzocke."

Er stellte die Vase unsanft wieder auf den Tisch - ein weiteres Zusammenzucken des Händlers -, dann wandte er sich ab und schlendetrte weiter, auf der Suche nach dem nächsten Opfer.

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Sias

Sias

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptyDi Jun 12, 2012 4:47 am

Sias beobachtete, wie Léonar die Vase in Augenschein nahm. Er musste sich beherrschen nicht los zu lachen. Aus dem Augenwinkle sah er, dass der Händler nicht allzu glücklich aussah, und auch der Schrecken war ihm deutlich anzusehen, als Léonar die Vase fast „hinunterwarf“. Aber Sias wusste, dass sein Freund die Vase auch aufgefangen hätte, wenn sie ihm wirklich aus den Händen gefallen wäre.

“Ja du hast recht. Da hab ich schon schönere und wertvollere gesehen.“

Meinte Sias, als Léonar die Vase nach gründlichem Begutachten wieder auf den Tisch stellte. Vielleicht war sie wirklich Wertvoll, aber Sias kannte sich damit nicht so ganz aus. War ja aber auch egal. Er verbrachte seine Zeit ja nicht damit, wertvolle Vasen zu kaufen. Als er zu dem Händler blickte, konnte er die Erleichterung in seinem Gesicht deutlich sehen. Er war wohl ziemlich froh, dass die Vase wieder an ihrem Platz stand.
An Léonar gewandt, meinte Sias:

“Ich glaube wir sollten uns langsam auf den Weg zur Burg machen.“

Zu spät würden sie auf jeden Fall kommen, aber irgendwann wurde es auch mal Zeit dort aufzutauchen und Sias war der Meinung, dass diese Zeit jetzt da war.
Er stieß einen Pfiff aus und sofort konnte man Flügelschlagen vernehmen. Ein Schatten glitt über den Markt, und die Menschen schaute alle nach oben, um zu sehen, was passierte. Einen kleinen Augenblick später, landete Karino zwischen den Marktständen vor Sias. Der Greif warf dabei ausversehen die eben Begutachtete Vase vom Tisch die auf dem Boden zersprang. Der Händler wirkte ziemlich geschockt.

“Ups. Das tut mir wirklich leid.“

Meinte er mit gespieltem Entsetzen. Er wandte sich an den Greifen.

“Siehst du was du angerichtet hast? Das nächste Mal passt du bitte besser auf, wenn du auf einem Markt landest.“

Karino gab einen empörten Krächzer von sich, aber Sias wusste, dass der Greif gemerkt hatte, dass er es keinesfalls ernst gemeint hatte. Diese Märkte waren einfach zu klein für Greife.

Die Leute die eben noch damit beschäftigt waren, irgendwelche unnütze Dinge zu kaufen, standen ehrfürchtig vor dem Greifen und starrten ihn an. Sias war sich sicher, dass sie noch nie in ihrem Leben einen Greifen aus der Nähe gesehen hatten. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Die Reaktion die die Menschen zeigen, war überall zu sehen, wo ein Greif auftauchte. Die normalen Bürger waren einfach nicht darauf vorbereitet.
Auch Léonar und er wurden auf einmal mit ganz anderen Augen wahrgenommen. Anscheinend passierte es nicht allzu oft, dass sich Fabulae hierher verirrten. Oder die Menschen reagierten immer so, wenn etwas außergewöhnliches passierte. So genau wusste Sias das auch nicht. Er stellte sich neben Karino und schwang sich auf seinen Rücken. Dann wandte er sich an Léonar und fragte.:

“Kommst du?“

Sias schaute noch einmal zu dem Händler.

“Es tut mir wirklich leid, dass Karino ihre Vase kaputt gemacht hat. Ich hoffe sie finden bald eine Neue.“

Dann erhob sich der Greif in die Lüfte.

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Tibi
Der Schüchterne
Tibi

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySa Jun 16, 2012 5:45 am

Tibi folgte Ramon durch die Burg. Jedoch war er immer noch ziemlich verunsichert. Er versuchte es sich nicht allzu sehr anmerken zu lassen, aber so richtig bekam er das nicht hin. Er hoffte, dass die Führung bald zu Ende war, den am liebsten würde er sich in einem Zimmer verkriechen und dort bleiben. Trotzdem hörte er Ramon aufmerksam zu, als dieser ihnen die verschieden Räume zeigte. Tibi hielt jedoch viel Abstand zu Jaspis, den neben ihm, würde er nur noch verunsicherter wirken.

Als die Führung nach einer Gefühlten Ewigkeit vorbei war, konnte Tibi gar nicht schnell genug zu den Schlafräumen der Schüler kommen. Er steuerte auf einer der Türen zu. Abgeschlossen. Bei der nächsten hatte er jedoch mehr Glück.
Da Zimmer war ziemlich groß. An der Wand, die gegenüber der Tür lag, war ein großes Fenster, darunter stand ein Tisch. An einer der Seiten wände war ein Bett und auf der anderen ein großer Schrank. Tibi nahm das alles gar nicht richtig war. Er steuerte sofort auf das Bett zu und setzte sich darauf. Er wusste immer noch nicht, ob oder besser gesagt wie er das ganze durchstehen sollte. Er hatte das alles nie gewollt, aber wurde auch gar nicht gefragt.

Er wandte seinen Blick zu dem Fenster und schaute hinaus. Und dabei hatte er nur einen Gedanken: Nämlich, dass er so schnell wie möglich wieder hier weg wollte. Die Frage war nur: Wie?
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Eleviera
Die Starke
Eleviera

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySa Jun 16, 2012 6:18 am

Eleviera hatte mehr oder weniger konzentriert zugehört, wie Ramon ihr über die Burg erzählte. Doch wie die Heranwachsende so war, schwand ihre Konzentration mit jeder Minute mehr. Als die Führung zu Ende war, verzog sie sich schnell in ihr Zimmer in dem Schülertrakt, dann saß sie auf dem Bett. Ruhelos. Was sollte sie jetzt tun? Man konnte sagen, dass Eleviera im Moment überhaupt keine Lust auf diese Burg hatte. Die Leute hier waren komisch und sie war sich sicher, dass sie sich früher oder später in den Gängen verlaufen würde. Vielleicht sollte sie Ravana besuchen? Ja, das würde sie jetzt machen. Entschlossen stand sie auf und machte sich auf den Weg zu den Stallungen, während sie hoffte, sie würde sich nicht gleich beim ersten Mal verlaufen.

Sie stieß die Tür auf, ging hinein und schloss das Tor hinter sich wieder. Zwar konnten die Greifen und Phönixe so oder so weg fliegen, aber irgendeinen Sinn hatte diese Tür sicher. Auch wenn Eleviera den nicht fand. Sie musste nicht lange suchen, um Ravana zu finden. Erstens lief die Greifin auf sie zu und zweitens war sie mit ihrem lilanen Gefieder nicht gerade unauffällig. Sie kraulte das Tier am Hals, und blickte zu ihm auf.
„Na Süße, ist dir auch so langweilig wie mir?“

Zwar konnte Ravana ihrer Reiterin nicht antworten, aber trotzdem spürte diese die Zustimmung. Vielleicht sollten sie einen kleinen Ausflug machen, im wahrsten Wortsinn? Oder einen größeren? Eigentlich keine schlechte Idee… Aber alleine? Da kam Eleviera eine Idee. Vielleicht wollte Tibi mitkommen? Dem erging es wahrscheinlich nicht anders wie ihr. Außer er war ein Langweiler. Naja, ein Versuch war es wert.

“Gleich wieder da, Ravana!“

Rief sie über die Schulter und eilte aus dem Stall. Durch die Gänge, in den Schülertrakt, zu Tibis Zimmer. Das Anklopfen sparte sie sich und ging gleich ins Zimmer. Tibi saß auf seinem Bett und starrte Löcher in die Luft. Wahrscheinlich eine sehr unterhaltsame Freizeitbeschäftigung.

“Hey, ich mach nen kleinen großen Ausflug mit Ravana. Wenn du mitkommen willst, kannst du das machen. Wenn nicht kannst du gerne in dem Loch hier versauern.“

Ohne ein weiteres Wort ging sie und war keine Minute später wieder im Greifenstall. Ob Tibi ihr nun folgte, oder nicht, war ihr eigentlich egal, aber sie hätte es unfair gefunden, ihn einfach da sitzen zu lassen. Schließlich waren sie so etwas wie Leidensgenossen. Schnell war sie bei Ravana. Die Greifin half ihr beim Aufsteigen, indem sie die Vorderbeine etwas einknickte. So konnte Eleviera mit Leichtigkeit auf den Greifen aufsteigen. Nur ein kurzer Gedanke und das Fabelwesen spannte die Muskeln an und war mit einem einzigen, mächtigen Satz in der Luft. Sie schraubte sich höher und höher, bis sie nur noch ein kleiner Punkt am Himmel waren. Ein kurzer Blick in die Tiefe, der Eleviera allerdings wenig ausmachte, schließlich hatte sie Ravana. Und sie würde auf die aufpassen, immer in jedem Moment, bei jeder Handlung. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Nocheinmal ein Blick nach unten, auf die Burg. Und in stiller Übereinkunft drehten Reiterin und Greif ab, um ihrem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen.
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Tibi
Der Schüchterne
Tibi

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySa Jun 16, 2012 9:09 am

Tibi starrte noch immer ziemlich in Gedanken versunken aus dem Fenster. Er war noch immer zu keiner Lösung gekommen, was wer jetzt tun sollte. Hier bleiben? Oder doch lieber abhauen? Er wusste auch nicht, ob er seine Ausbildung überhaupt abbrechen durfte. Aber er glaubte auch nicht, dass ihn jemand suchen würde, wenn er weg war. Oder vielleicht doch?

In diesem Moment ging seine Zimmertüre auf. Ein wenig erschrocken wandte er den Kopf zur Seite. In der Tür stand Eleviera und schlug ihm vor, abzuhauen. Aber genauso schnell wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder. Tibi brauchte einen Moment um diese Information zu verarbeiten.
Also ging es Eleviera wie ihm. Sie wollte auch nicht länger hier bleiben, aber anstelle nur herumzusitzen, handelte sie. Nach kurzem Überlegen stand Tibi schließlich auf. Bevor er es sich doch noch anders überlegen konnte, ging er lieber. Ohne sich noch einmal umzudrehen lief er aus seinem Zimmer. Er wandte sich nicht nach links oder rechts, sondern lief ohne Umwege aus der Burg in Richtung Greifen- und Phönixstall.

Als er den Stall betrat sah er gerade noch, wie Eleviera am Himmel verschwand. Lonax kam auf ihn zugelaufen, er hatte gespürt was Tibi vorhatte, und war anscheinend damit einverstanden. Tibi schwang sich auf seinen Rücken und Lonax erhob sich ohne richtig darüber nachzudenken in die Lüfte. Ohne noch einmal zurück zu blicken, flog Tibi hinter Eleviera her, in eine ungewisse Zukunft.
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Léonar

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySa Jun 16, 2012 9:57 am

Léonars Greif war direkt nach Sias‘ Greif auf dem Markt gelandet, allerdings hatte er weniger Chaos veranstaltet. Um genau zu sein gar keins. Was aber nicht die Blicke, die er auf sich zog, verminderte. Léonar ging auf Azela zu, die ihren Reiter mit einem leisen Krächzen und einem vorwurfsvollen Blick begrüßte. Einen leises Lachen entglitt Léonar und er strich seiner Greifin, die ihn immer etwas an seine Mutter erinnerte über den Schnabel. Mit einem geübten Griff schwang er sich auf den Rücken seiner Greifin und strich ihr wieder über den Hals, spürte ihr dichtes, kräftiges Gefieder zwischen seinen Fingern.

Auch wenn er sonst ein totaler Chaot war: Ging es um Azela verstand er keinen Spaß. Aber das wars dann auch schon. Die Muskeln des Löwenkörpers unter ihm spannten sich an und die Flügel breiteten sich aus, um dann Azela und Léonar mit ein paar kräftigen Flügelschlägen in die Lüfte zu heben. Unten wurde neben jeder Menge Staub noch ein bisschen Zeug der Händler aufgewirbelt, was allerdings weder Greif noch Reiter sonderlich interessierte.

Sias und Léonar flogen nebeneinander her, wechselten jedoch kaum ein Wort. Wie immer genoss Léonar es, mit Azela unterwegs zu sein, denn wie sein Reittier auch liebte er die Geschwindigkeit, wenn einem der Wind in den Ohren rauschte. Am Horizont ging schon die Sonne unter, allerdings war auch die Burg in absehbarer Nähe. Azela zog noch ein paar Kreise am Himmel, über der Burg, bevor sie zu einer schwungvollen Landung ansetzte, die sie nicht gerade sanft auf den Boden des Burghofes beförderte. Léonar ließ sich davon nicht beeindrucken, schonende Landungen waren noch nie Azelas Stärke gewesen. Er ließ sich von ihrem Rücken gleiten, die Menschen, die überrascht über den späten Besuch waren, ignorierte er kurzerhand. Stattdessen wandte er sich dem Himmel zu und wartete, das Sias sich endlich dazu bequemte, herunter zu kommen.
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Sias

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySa Jun 16, 2012 10:14 am

Für seine Verhältnisse flog Karino ziemlich gemächlich. Aber Sias ließ sich davon nicht stören. Wenn sein Greif Lust hatte schneller zu fliegen, würde er es schon machen. Léonar hingegen, flog wie gewöhnlich etwas schneller.
Bald konnte Sias die Burg von weitem erkennen, trotz dass es schon dunkel wurde. Aber das war ja kein Hindernis. Im Dunkel sah er fast so gut wie bei Tag. Fast. Aber er hielt sich lieber bei Nacht draußen auf, als bei Tag. Er fühlte sich im Dunkeln einfach wohler. Ob wohl es bei Tag einfacher war, Leuten auf die Nerven zu gehen. Und das machte ihm fast noch mehr Spaß, als bei Nach draußen zu sein.

Sias sah wie Léonar und Azela zur Landung ansetzen. Er jedoch wartete bis die beiden unten waren. Er zögerte es gerne etwas hinaus zu landen. Nachdem er aber der Meinung war, es würde langsam Zeit werden zu landen, meinte er an Karino gewandt:

“Ich glaube, wir beide sollte jetzt auch langsam mal, bei der Burg ankommen.“

Satt einer Antwort krächzte Karino, aber was anders hatte Sias auch nicht von seinem Greifen erwartet. Langsam setzte der Greif zu Landung an. Dabei vollführte er einen Sturzflug, den er kurz vor dem Boden abbremste, um dann vorsichtig auf dem Boden zum stehen zu kommen. Sias schwang sich von seinem Rücken und grinste Léonar an, der anscheinend schon gewartet hatte.

“Es geht doch nichts über eine kleine Verspätung.“

Er strich Karino über den Hals und meinte dann:

“Am besten du machst dich mal auf die Suche nach einem Stall.“

Sofort erhob sich Karino wieder und flog davon. Sias sah ihm noch kurz nach, um sicher zu gehen, dass er nicht in die Falsche Richtung flog. Denn manchmal, konnte Karino etwas unzurechnungsfähig sein. Nicht immer, aber oft genug, um auf Nummer sicher zu gehen.
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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySa Jun 16, 2012 11:33 am

Irgendwann verlangsamte sie Elea wieder. Soraya spürte, wie der Stute der Schweiß an den Flanken entlanglief. Entschuldigend strich sie ihr über den schweißnassen Hals. Elea schnaubte, als würde sie ihre Entschuldigung annehmen. Soraya hatte nicht vorgehabt, dass ihre Stute unter allem leiden musste, deswegen brachte sie sie schließlich in den Schritt. Von weitem konnte sie die Burg erkennen, die zwischen den Bäumen des Waldes hervor schaute.
Ihre Wut war mittlerweile voll und ganz verschwunden, die Enttäuschung jedoch blieb. Sie wusste, dass sie es irgendwie schaffen musste sich abzulenken, sonst würde sie irgendwann verrückt werden.

Schließlich hatte sie die Burg erreicht. Elea war die letzten paar Schritte getrabt, jedoch ohne, dass Soraya sie treiben musste. Wahrscheinlich wollte sie einfach nur so schnell wie möglich nach Hause.

Soraya ritt durch das Burgtor. Eigentlich hatte sie vorgehabt sofort nachdem sie Elea in den Stall gebracht hatte, in der Burg zu verschwinden. Aber als sie auf den Burghof ritt, war dort ein ziemlich großer Tumult. Der Auslöser, oder besser gesagt die Auslöser, standen seelenruhig in der Mitte des Hofes. Bei ihnen war ein Greif, aber Soraya sah, dass ein anderer Greif in Richtung des Stalles flog. Sie stutzte. Wollten die neuen Fabulae nicht schon heute Mittag kommen? Aber wenn man die Lage der Sonne betrachtete, konnte man nicht wirklich behaupten, dass es Mittag war. Ganz im Gegenteil. Es ging langsam aber sicher dem Abend, wenn nicht sogar der Nacht zu. Soraya seufzte. Nicht schon wieder irgendwelche Chaoten, die sich nicht an Regeln hielten. Denn die beiden konnten nicht behaupten, dass sie es nicht schneller geschafft hatte, weil so viel los gewesen war. Menschen die mit Kutschen kamen, konnten diese Ausreden benutzen. Aber nicht zwei Fabulae die mit ihren Greifen kamen.

Soraya aber beschloss, sich erst einmal um Elea zu kümmern, bevor sie die beiden Neuankömmlinge begrüßte. Mehr oder weniger freundlich. Sie ritt, ohne die beiden zu beachten, an ihnen vorbei in Richtung Stall. Dort glitt sie von Eleas Rücken. Die Stute schüttelte sich und trottete, nachdem sie Soraya noch einmal angeschnaubt hatte, in Richtung ihrer Box. Sofort kam einer der Stalljungen, um sich um die Stute zu kümmern. Soraya sah ihr noch nach, bis sie in ihrer Box war, dann lief sie zurück auf den Burghof.

Die beiden Fabulae standen immer noch genau da, wo sie vorher gestanden hatten. Soraya lief auf die beiden zu. Ohne lange Begrüßung meinte sie ziemlich unfreundlich:

“Ihr beide seit zu spät.“

Sie sah es nicht ein, freundlich zu den beiden zu sein, da die es ja auch nicht für nötig hielten, pünktlich zu sein.
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Léonar

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySa Jun 16, 2012 12:03 pm

Léonar schickte auch Azela weg, die ihn noch einmal eindringlich anschaute, als wollte sie sagen Mach bloß keinen Mist!, um dann Karino zu folgen. Kurze Zeit später kam die Frau wieder, die ein paar Minuten zuvor ziemlich schlecht gelaunt an ihnen vorbei gezogen ist. Allerdings diesmal ohne Pferd. Als sie ihn und Sias darauf hinwies, dass sie zu spät sind, breitete sich ein Grinsen auf Léonars Gesicht aus.

“Das wissen wir.“

Mehr sagte er dazu nicht. Einmal glitt sein Blick über die Fremde.

“Aber weist du was? Du siehst ziemlich angespannt aus. Etwas Ablenkung könnte dir bestimmt gut tun.“

Er wandte sich zu Sias um.

“Was meinst du? Wollen wir unsere Ankunft ein wenig zelebrieren?“

Auf die Antwort seines Freundes wartete er nicht, die war sowieso klar. Dann legte er der Frau, deren Namen er noch nicht kannte, den Arm um die Schulter und zog sie mit sich. Er wandte sich an den nächst besten Burgbewohner, um sich zu erkunden, wo genau denn der Weinkeller war. Mit großen Augen wurde ihm der Weg gewiesen. Er ging in die Richtung und wirklich kamen sie bald im Keller an. Zu der Frau, die immer noch unter seinem Arm, nun ja, festgeklemmt war, meinte er dann:

“Ach, wie unhöflich von mir: Ich bin Léonar und das ist Sias. Darf ich deinen Namen auch erfahren?“

Aber noch während er das fragte, wandte er sich dem Regal mit den Flaschen zu. Schließlich wollte er nicht im Keller feiern, aber ein ganzes Fass hochschleppen, das war ihm auch zu doof. Er schnappte sich ein paar Flaschen, so viele wie er gerade tragen konnte und drückte die Sias in die Hand. Die Andere bekam auch ein paar Flaschen mit und er nahm auch noch welche.

“Dann bewegt euch mal wieder hoch!“

Forderte er die beiden auf und schob Soraya wieder die Treppe hoch. Dann folgte er einfach mal dem breitesten Flur, die führten meistens zum Festsaal. Denn in so vielen Burgen, wie er bis jetzt bevölkert hatte, war das immer so gewesen. Warum sollte das hier anders sein? Nach ein paar Fehlversuchen hatten sie tatsächlich den leeren Festsaal erreicht, der zu dieser späten Stunde schon nur noch von einem dämmrigen Licht erfüllt wurde.

Léonar schaffte es irgendwie alle Flaschen heil auf dem Tisch ab zu stellen und öffnete eine mit geübten Handgriffen. Kein langes Zögern, er nahm sofort ein paar herzhafte Schlucke, dann setzte er sich auf einen Stuhl und lehnte sich, die Flasche immer noch in der Hand zurück.
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Soraya
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Soraya

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySa Jun 16, 2012 9:13 pm

Soraya wusste nicht so recht, was sie von diesen Neuankömmlingen halten sollte. Der eine war zumindest nicht auf den Mund gefallen. Der Andere grinste eher vor sich hin. Aber sie ahnte schon, dass es mit diesen beiden noch Ärger geben würde. Jede Menge Ärger.

Na super. Noch mehr Chaoten…

Aber bevor sie irgendetwas sagen konnte, hatte der Kleinere der beiden auch schon einen Arm um sie gelegt und zog sie mit. Ok, Soraya hatte wirklich nichts gegen ein bisschen Ablenkung. Es war sogar genau das was sie brauchte. Und was schadete es schon, die Ankunft der beiden zu feiern? Theoretisch gab es nichts zu feiern, da die beiden ziemlich zu spät da waren, aber Soraya hatte gerade wirklich keine Lust zu diskutieren. Deswegen lief sie bereitwillig mit in den Weinkeller.

Eigentlich waren die Weinvorräte nicht dazu gedacht um sie einfach so zu vernichten, aber wie schon gesagt, konnte Soraya gerade gerne etwas Ablenkung gebrauchen.

Der Keller war ziemlich groß und hier lagerten eigentlich hauptsächlich Weinfässer. Aber auch Flaschen gab es genug. Und Léonar, wie sie erfahren hatte, dass er hieß, bediente sich auch großzügig.

“Soraya.“

Meinte sie nur kurzangebunden, als er sie nach ihrem Namen fragte. Aber er hatte sich schon dem Regal zugewandt. Soraya fragte sich, wie viele Flaschen er den noch mitnehmen wollte, als er ihr die erste Ladung in die Hand drückte. Auch der andere, Sias, bekam genug Flaschen, und schließlich nahm Léonar selbst auch noch Flaschen mit. Aber bevor sie fragen konnte, für was er so viele Flaschen brauchte, schob er sie auch schon wieder nach oben.
Naja, unter anderen Umständen hätte Soraya sich das bestimmt nicht gefallen lassen, aber im Moment war ihr sogar das egal. Oben angekommen folgte sie ihm, als er durch die Gänge lief. Sie hätte ihm natürlich sagen können wo der Festsaal war, den anscheinend war er auf der Suche danach, aber da er nicht fragte, lief sie einfach schweigend hinter ihm her. Nach einiger Zeit hatte Léonar ihn jedoch gefunden.
Wie gewöhnlich war der Saal komplett leer. Sie stellte die Flaschen neben die anderen auf den Tisch ab und ließ sich auf einen der Stühle fallen.

Sie war sich zwar immer noch nicht wirklich sicher, ob es so eine gute Idee war, hier mit diesen beiden Chaoten die Weinvorräte zu plündern, aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Und was war denn schon dabei, wenn sie einen Abend lang, etwas Spaß hatte? Würde schon nichts passieren.
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Sias

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BeitragThema: Re: Kapitel 1   Kapitel 1 - Seite 4 EmptySa Jun 16, 2012 9:34 pm

Sias beobachtete fasziniert, wie Léonar die Frau „überredete“ ihre Verspätung zu feiern. Ok, von überreden konnte hier nicht die Rede sein, er ließ ihr einfach keine andere Wahl, aber sie machte auch keine Anstalt zu gehen. Deswegen vermutete Sias einfach mal, dass sie nicht gegen eine kleine Feier einzuwenden hatte. Auch gut. Je mehr Leute, desto lustiger wurde es.

Mit einem Grinsen im Gesicht folgte er Léonar durch die Burg. Besonders beeindruckt war Sias jedoch nicht von der Burg. Er hatte schon schönere gesehen. Denn er war auch schon in genug verschiedenen gewesen. So viel er wusste, war er mittlerweile in allen Burgen gewesen, in denen Fabulae wohnten. Diese hier war sozusagen die letzte, aus der Léonar und er noch nicht raus geflogen waren. Noch nicht… Sias hatte es zwar nicht vor, aber man konnte ja leider nie wissen. Auf den anderen Burgen war es auch nicht wirklich sein Ziel gewesen rausgeschmissen zu werden, da war es auch einfach passiert. Aber dafür konnte sie jedes Mal wieder die Ankunft auf einer neuen Burg feiern. Das war auch nicht allzu schlecht.

Als sie schließlich in dem ziemlich großen Weinkeller waren, befand Sias, dass der Keller dafür der größte war, in dem er bisher gewesen war. Das sprach natürlich für die Burg.

Mit Flaschen beladen machten sie sich schließlich auf die Suche nach dem Festsaal. War aber auch nicht so schwer zu finden. Burgen waren zwar groß, aber fast immer gleich aufgebaut. Kannte man eine, kannte man alle. So kam es Sias zumindest vor.

Im Festsaal stellte er die Flaschen zu den anderen. Von außen würde es wahrscheinlich so aussehen, als erwarteten sie noch eine ganze Menge Leute, so viel Flasche wie da standen. Aber Sias glaubte, dass sie es auch ohne Hilfen schaffen würden, diese Flasche zu leeren. Auf einem der freien Stühle ließ er sich nieder und öffnete er eine der Flaschen. Diese hielt er Soraya hin.

“Bitteschön. Es ist genug für alle da.“

Das Grinsen in seinem Gesicht wurde breiter. Dann nahm er noch eine der Flaschen, öffnete auch diese und nahm einen großen Schluck. Der Wein war gut, wie sich herausstellte. Nicht sonderlich süß, sondern eher etwas säuerlich im Abgang.

“Ein echt guter Jahrgang“

Meinte er wissend. Er hatte nicht wirklich Ahnung von Wein, aber das musste ja nicht jeder wissen.
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